Verschiedene Gegenstände können zwar mit DHL und anderen Paketdiensten verschickt werden, doch sie sind so groß oder sperrig, dass sie nicht in normale Versandkartons passen. Diese Artikel werden als Sperrgut bezeichnet und verlangen nach einer speziellen Verpackung, damit sie nicht beschädigt werden. Die Versanddienste erheben für Sperrgut einen Zuschlag.
Was ist Sperrgut?
Bei Sperrgut handelt es sich um Gegenstände, die in ihrer Größe von den Standardabmessungen abweichen oder aufgrund ihrer Form oder Beschaffenheit nicht in normale quaderförmige Versandkartons passen. Das Problem besteht darin, dass Sperrgut bei Versanddiensten wie DHL nicht über die automatischen Sortieranlagen sortiert werden kann. Es würde sich in den Sortieranlagen verkanten, beschädigt werden oder zur Beschädigung der Anlage führen. Da das Sortieren von Sperrgut mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist, erheben die Versanddienste einen Sperrgutzuschlag.
Für Sperrgut können sehr große Kartons wie Umzugskartons oder Kartons mit einer Länge von mehr als einem Meter verwendet werden. Nicht alles kann jedoch im Karton verpackt werden. Alle Versandgüter, die nicht in quaderförmige Kartons passen, über lose Umschnürungen verfügen oder bei denen Teile aus der Versandverpackung ragen, müssen grundsätzlich als Sperrgut verschickt werden.
Welche Güter zählen zu Sperrgut?
Zu Sperrgut zählen Güter, die mindestens eines der folgenden Merkmale aufweisen:
· das maximale Packmaß des Versanddienstes wird überschritten
· das maximale Gewicht des Versanddienstes wird überschritten
· Güter, die aufgrund ihrer Form nicht in quaderförmigen Kartons verpackt werden können
· Güter mit aus dem Paket herausragenden Teilen
· Güter mit losen Umschnürungen
· Güter, die in einer größeren Rolle verpackt werden
· Güter ohne formstabile Verpackung aus Wellpappe, Vollpappe oder Papier
Sperrgut ist nicht mit Sperrgepäck zu verwechseln. Zu Sperrgepäck zählen Koffer, Sportgepäck oder Fahrräder.
Hier sind nur einige Beispiele für Sperrgut:
· Leitern
· Sofas und verschiedene andere Möbel
· Fitnessgeräte wie Hantelbänke, Langhanteln, Stepper oder Rudergeräte
· Autoreifen
· Autoteile ohne feste Kartonage
· Bälle ohne feste Kartonage
· Gitarren, Cellos und andere sperrige Musikinstrumente
Unterschiede bei Abmessungen und Gewicht für Sperrgut bei den Versanddienstleistern
Bei den einzelnen Versanddiensten gelten unterschiedliche Regelungen bezüglich Abmessungen und Gewicht für Sperrgut. Beim Überschreiten der Höchstabmessungen oder des Höchstgewichts muss die Sendung mit einer Spedition verschickt werden. Auch für die Beschaffenheit von Sperrgut können sich die Regelungen unterscheiden.
Sperrgut bei DHL
Das Höchstgewicht für Sperrgut liegt bei DHL bei 31,5 Kilogramm. Ist eine Sendung, die in einer Rolle verschickt wird, schwerer als fünf Kilogramm, länger als 120 Zentimeter und hat sie einen Durchmesser von mehr als 15 Zentimetern, gilt sie als Sperrgut. Auch dann, wenn bei der Quaderform das Höchstmaß von 120 x 60 x 60 Zentimetern überschritten wird, muss die Sendung als Sperrgut verschickt werden.
Eine Rolle, die als Sperrgut verschickt wird, darf bis zu 200 Zentimeter lang sein und einen Durchmesser bis 60 Zentimeter haben. Die Summe aus Länge und Umfang darf bei Sendungen innerhalb Deutschlands nicht größer als 360 Zentimeter sein. Bei Sendungen ins Ausland darf die Summe aus Länge und Umfang 300 Zentimeter nicht überschreiten.
Bei der Quaderform darf die Länge von 200 Zentimetern nicht überschritten werden. Das Gurtmaß als Summe aus Länge, doppelter Breite und doppelter Höhe darf beim Versand innerhalb Deutschlands 360 Zentimeter nicht überschreiten. Für den internationalen Versand liegt das maximale Gurtmaß für Sperrgut bei 300 Zentimeter.
Als Sperrgut können bei DHL auch Sendungen verschickt werden, die weder quader- noch rollenförmig sind, bei denen Teile abstehen oder die keine feste Verpackung haben.
Innerhalb Deutschlands liegt der Sperrgutzuschlag bei DHL bei 28,99 Euro zusätzlich zum Paketpreis. Der Sperrgutzuschlag innerhalb Europas beträgt zusätzlich zum Paketpreis 29,75 Euro und weltweit 30,00 Euro.
Sperrgut bei Hermes
Bei Hermes gelten Sendungen, die nicht quaderförmig sind oder bei denen Teile aus dem quaderförmigen Karton herausragen, als Sperrgut. Der Versand von Sperrgut ist bei Hermes nur innerhalb Deutschlands möglich. Die Paketklassen XL und XXL sowie Rollen mit einer Länge bis zu 100 Zentimeter und einem Durchmesser bis zu 20 Zentimeter zählen nicht zum Sperrgut. Zusätzlich zum normalen Paketpreis erhebt Hermes einen Sperrgutzuschlag von 19,95 Euro.
Sperrgut bei DPD
Bei DPD zählen nicht automatisch förderbare Pakete zum Sperrgut. Dabei handelt es sich um Pakete, die nicht über die Bandanlagen von DPD sortiert werden können. DPD erhebt für diese Pakete einen Zuschlag. Dazu zählen Pakete mit mindestens einer der folgenden Eigenschaften:
· maximale Länge innerhalb Deutschlands 175 Zentimeter und im internationalen Express-Service 120 Zentimeter
· maximales Gurtmaß 300 Zentimeter
· maximales Gewicht 31,5 Kilogramm
· voluminöse Pakete mit einem Volumen von mehr als 150 Litern
Sperrgut bei GLS
Bei GLS gelten große und sperrige Pakete als Sperrgut. Dabei handelt es sich um Pakete, die in Größe, Gewicht und Form von den regulären Paketen abweichen und in den automatischen Sortieranlagen nicht sortiert werden können. Zu Sperrgut gehören Pakete mit einer Länge von mehr als 120 Zentimetern, Sendungen mit herausragenden Teilen sowie Artikel mit unregelmäßigen Formen, die nicht in quaderförmigen Kartons verpackt werden können.
Das Gurtmaß für Sperrgut darf drei Meter nicht überschreiten. Das Höchstgewicht liegt bei 40 Kilogramm. GLS erhebt einen Zuschlag zum normalen Paketpreis, den Kunden über das Kontaktformular anfragen können.
Sperrgut bei UPS
Bei UPS werden Sendungen nicht explizit als Sperrgut gezählt. Pakete dürfen bis zu 70 Kilogramm schwer sein. Pakete mit einem Gewicht von mehr als 31,5 Kilogramm beziehungsweise innerhalb der EU von mehr als 25 Kilogramm benötigen einen speziellen Aufkleber für schwere Pakete. Die maximale Länge für ein Paket darf 274 Zentimeter betragen. Die kombinierte Länge und Breite für Pakete darf 400 Zentimeter nicht überschreiten.
Bei UPS können Kunden Frachttransportdienste wählen, wenn ein Paket die maximale Größen- und Gewichtskombination überschreitet.
Geeignetes Verpackungsmaterial für Sperrgut
Die Verpackung von Sperrgut unterscheidet sich von Verpackungen für Standardpakete, da sie eine wichtige Schutzfunktion übernimmt und die Sendung stabilisieren muss. Schwere und unhandliche Güter müssen den Transport unbeschadet überstehen. Neben der äußeren Verpackung kommt es auf eine gute Polsterung und Füllmaterial an. Die Verpackung muss gut verschlossen werden, damit sie sich beim Transport nicht öffnet.
Abhängig davon, was als Sperrgut verschickt werden soll, eignen sich die folgenden Materialien für die Verpackung:
· große Kartons aus zweiwelliger oder dreiwelliger Wellpappe
· Versandhülsen als Teleskopverpackungen für lange Artikel und als Alternative zu Rollen
· Kantenschutzwinkel aus Karton oder Schaumstoff
· Luftpolsterfolie für die Polsterung empfindlicher Artikel oder herausragender Teile
· Klebeband zum Verschließen von Kartons und zum Verkleben von Folie
· Stretchfolie zum Verpacken unregelmäßig geformter Artikel und für den Versand auf Paletten
· Umreifungsbänder und Spanngurte für die sichere Verpackung großer Gegenstände und zum Sichern auf Paletten
Zusätzlich wird ein Cuttermesser benötigt, um die Verpackung zurechtzuschneiden.
Sperrgut richtig verpacken – Schritt für Schritt
Sperrgut muss sorgfältig verpackt werden, damit es beim Transport nicht beschädigt wird. Abhängig von der Art des Sperrguts sind beim Verpacken unterschiedliche Schritte erforderlich. Nachdem das Verpackungsmaterial ausgewählt wurde, müssen empfindliche Teile geschützt werden.
Schutz empfindlicher Teile
Bewegliche und empfindliche Teile von Sperrgut, wie sich öffnende Türen von Schränken oder Waschmaschinen, müssen fixiert werden. Klebeband ist dazu geeignet. Kleinere bewegliche Teile wie Kabel können mit Kabelbindern fixiert werden.
Ecken und Kanten müssen vor Beschädigungen geschützt werden, indem ein Kantenschutz angebracht wird. Er schützt empfindliche Partien und bietet zusätzliche Stabilität. Mit Klebeband kann der Kantenschutz fixiert werden.
Richtige Polsterung der Ware
Zum Schutz vor Beschädigungen bei Stürzen und Stößen muss die Ware gut gepolstert werden. Luftpolsterfolie ist für die Polsterung gut geeignet. Der Packungsinhalt muss komplett damit abgedeckt werden. Das gelingt am besten, wenn die Folie mehrfach um die Ware gewickelt und dann mit Klebeband fixiert wird. Hohlräume sollten vermieden werden und lassen sich mit Füllmaterial wie Verpackungschips oder Packpapier auffüllen. Verpackungschips sind in verschiedenen Größen erhältlich und haben nur ein geringes Gewicht.
Umverpackung für die Sendung
Nachdem die Ware gut gepolstert wurde, muss die Umverpackung angebracht werden. Passt die Sendung aufgrund ihrer Abmessungen oder Form nicht in einen normalen Karton, eine Rolle oder eine Versandhülse, sollte sie mit einer zusätzlichen Kartonage umwickelt werden. Stabile Wellpappe als Endloswellpappe ist dazu gut geeignet. Sie kann in der richtigen Größe zurechtgeschnitten und um die Ware oder die herausragenden Teile gewickelt werden.
Der Gegenstand muss von allen Seiten bedeckt werden. Mit Klebeband wird die Wellpappe sicher fixiert.
Versandschein und Frankierung
Sperrgut muss richtig adressiert und gekennzeichnet werden. Die Adresse und der Versandschein sollten an der breitesten Stelle der Sendung gut sichtbar angebracht werden. Versandtaschen sind für die Versandpapiere geeignet, ermöglichen eine leichte Entnahme der Versandpapiere und werden auf die Sendung geklebt.
Abhängig vom Versanddienst kann die Sendung online frankiert werden. Der Versandschein muss dafür nicht von Hand ausgefüllt werden, da die Angaben online gemacht werden. Das Versandlabel wird ausgedruckt, zugeschnitten und dann auf die Verpackung geklebt.
Alternativ dazu muss der Versandschein nicht ausgedruckt werden. Wer keinen Drucker hat, kann den QR-Code erstellen, mit dem Smartphone scannen und bei der Abgabe im Paketshop vorzeigen. Der Mitarbeiter scannt den Code und druckt dann das Label aus.
Kosten sparen bei Sperrgut
Bevor Waren als Sperrgut verschickt werden, lohnen sich Überlegungen, ob sich die Sendung auch im normalen Paket verschicken lässt. Das ist möglich, wenn sich eine Ware in Einzelteile zerlegen lässt, die in einem oder mehreren normalen Kartons verpackt werden können.
Lassen sich schwere Artikel zerlegen, können sie auf mehrere Kartons verteilt werden. Das kann günstiger sein als der Versand von Sperrgut. Ein Preisvergleich der verschiedenen Versanddienste lohnt sich, um Kosten zu sparen. Dabei hilft auch ein Blick auf die Angaben für Maximalgewicht und maximale Abmessungen.


